Konferenz Elektrische Luftschiffe - Die Zukunft der Luftfahrt

Die Zukunft einer emissionsfreien Luftfahrt ist Thema der Internationalen Konferenz für Elektrische Luftschiffe, die heute und morgen am EnCN stattfindet.

 

CO2 – neutral zu fliegen bedeutet nicht im Geringsten klimafreundlich zu fliegen. Wichtig sind Zero-Emissions-Flüge. Daher versucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, mit Wasserstoff oder mit Batterien elektrisch zu fliegen. Beides wird in absehbarer Zeit auf Langstecken technisch für den Güter- und Personentransport allerdings nicht möglich sein. Auch auf Mittelstreckenflügen wird das voraussichtlich wirtschaftlich nicht gelingen. Mit Luftschiffen sind Zero-Emissions-Flüge dagegen leicht möglich. Verwendet man noch zusätzlich Solarzellen, dann sind die Treibstoffkosten extrem gering im Vergleich zu einem Flugzeug.

 

Die FAU beschäftigt sich mit drei wichtigen Themen: der Leichtbauweise von Hochleistungselektronik, der Entwicklung von flexiblen, leichten Solarzellen und der Simulation und Routenoptimierung von Luftschiffen. Der Energie Campus ist dabei der zentrale Ort dieser Forschungsarbeiten. Die Themen werden interdisziplinär in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie, Prof. Martin März vom Lehrstuhl für Leistungselektronik und Prof. Christoph J. Brabec vom Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften erforscht.

 

Aktuell wird überlegt, ein Vakuum als Auftriebsgas zu nutzen, da Helium zu teuer ist. Wasserstoff wäre billig, erfordert aber die Entwicklung einer geeigneten Sicherheitstechnik. An beidem wird international geforscht. Auf der Konferenz stellen renommierte Wissenschaftler und Start-up Unternehmer Ihre Forschungsideen und Prototypen vor, die die Luftfahrt revolutionieren werden. Themen wie Wirtschaftlichkeit und mögliche Anwendungsfelder, z.B. für die Auslieferung von frischen Lebensmitteln oder die Anforderungen von abgelegenen Orten in Kanada, effizientes wetterunabhängiges Starten und Landen von Luftschiffen, Routen-Optimierung, Design von Luftschiffen, Leichtbauweise und die stabile Integration von Solarzellen in die Hülle eines Luftschiffes sind Diskussionspunkte während der Konferenz.

 

Die Firmen Avealto und Sceye, auch vertreten auf der Konferenz, haben in der Vergangenheit gezeigt, dass ihre Luftschiffe auf etwa 20 Kilometer Höhe monatelang fliegen können. Das erste bemannte Solarluftschiff wurde vor einigen Jahren in Frankreich gebaut. Der erste Kapitän eines Solarzeppelins, Bastien Lefrancois, berichtet auf der Konferenz von seinen Erfahrungen. Dann bleibt noch eine interessante Frage offen, wann das erste vollstarre Luftschiff mit Solarzellen fliegen wird. Die Firma LTA Research aus Kalifornien ist bereits mit der Planung beschäftigt. Es wird bis zu 180 Meter lang sein und zunächst mit elektrischen Batterien fliegen. Ob und wann man diese Luftschiffe mit Solarzellen ausstattet, oder ob man erst den technisch einfacheren Weg mit Wasserstoff und Brennstoffzellen geht, ist ungewiss.